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Der Lieferumfang des Java Workshop von SUN ist nur dürftig. Ein kleines Büchlein, dass fast zur Hälfte aus Beispielapplikationen besteht, führt in die Grundbegriffe ein und erklärt die Buttons des Workshops. Dafür gibt es eine multimediale Einführung in Java von MindQ auf der CD. Die Installation läuft problemlos ab, keinerlei Auswahlmenü müssigt dem Nutzer irgendwelche Entscheidungen ab. Obwohl der Workshop komplett in Java geschrieben ist, wird er von SUN nur für Windows 95/NT und SUNís Solaris ausgeliefert. So ganz Java kann es demnach nicht sein.
Die komplette Java-Implementation führt natürlich zu einem insgesamt etwas gemächlichen Bildschirmaufbau und Handhabung, am auffallendsten und nervigsten sind die trägen Menüs. Der fast schon obligatorische Projekt-Wizard erleichtert das schnelle Erstellen eines Projekts. Nach Angabe einiger Kriterien, wie Programmname und -typ wird der entsprechende Quellcode erzeugt. Der gesamte GUI-Aufbau ist streng an das Java-Konzept gehalten: Im Gegensatz zu den GUI-Buildern der anderen IDEs hat der Entwickler während der ganzen Entwicklung mit den verschiedenen Layout-Managern zu tun - die anderen GUI-Builder verdecken dies vor dem Entwickler, indem sie ihm ein einfaches Gitter zur Verfügung stellen, auf der er die Objekte dann beliebig plazieren kann - die IDE setzt diese Anordnung dann ohne weiteres Zutun in die richtige Layout-Anordnung.
Das Importieren von Dateien kann bei der Projekterstellung erledigt werden. Da zeigen sich denn auch diverse Schwachstellen. Beim Hinzufügen mehrere Dateien kann nicht selektiv vorgegangen werden, auch komplette Verzeichnisse importiert der Workshop leider nicht. Dafür können in ein laufendes Projekt Dateien hinzuaddiert werden. Auch das Handling ist nicht das Gelbe vom Ei. Beim Verschieben der Source über einen Scrollbar, reagiert diese erst nach dem Loslassen. Generell fiel uns auf, dass der Workshop nahezu keinen Unterschied zwischen den beiden Maustasten kennt - auf kontextsensitive Menüs muss also komplett verzichtet werden.
Ein besondere Herausforderung für einen GUI-Designer in einem Java-IDE ist die Unterstützung einer möglichst komfortablen Plazierung von Komponenten. Diese hängt vom jeweiligen Layout ab und ist somit vom Builder unterschiedlich zu behandeln. Unter den möglichen Lösungsansätzen hat Sun sich standardmässig für eine sehr praxisorientierte entschieden - einem Matrixsystem, das wie eine Tabellenkalkulation arbeitet. So werden Buttons einfach in eine gewünschte Zelle geschoben und sind somit schon sehr sauber positioniert. Ist der Button zu klein, wird er einfach über zwei oder mehr Zellen vergrössert. Umgekehrt kann durch Zellteilung eine neue Minimalgrösse geschaffen werden, die dann kleinere Komponenten zulässt. Somit sind grosse Komponenten immer ein Vielfaches von kleinen. Praktisch ist das vom Handling her eine sehr komfortable und übersichtliche Sache.
Der Import eines Beans gestaltet sich sehr einfach, aber nicht unbedingt problemlos. So traten beim Importieren des im Paket befindlichen Jelly-Beans Deklarationsprobleme auf.
Der Workshop benutzt als Compiler "Fastjavac", der schnelle Bruder des im JDK enthaltenen "javac".
Ungereimtheiten gibt es beim Builder: Eine einfache Änderung des Quelltextes registriert er quasi nach Lust und Laune, von Verlässlichkeit keine Spur. Folgerichtig arbeitet der "Run" lediglich die compilierten Klassen ab - sofern der Builder derweilst nichts Neues zugeschustert hat, sind das eben veraltete. Unsauber ferner: beim Löschen einer vom Builder beanstandeten Zeile verschiebt sich die optische Fehlermarkierung auf die nächstgelegene, aber völlig unschuldige Zeile. Das Debugging wirkt etwas spartanisch, lediglich die nötigsten Funktionen sind aufgeführt.
Der Workshop hinterlässt ein schwer zu beurteilendes Bild. Viele der in anderen IDEs selbstverständlichen Punkte sind nicht vorhanden, manche grundlegende Funktionen nur halbherzig implementiert.
Andererseits gibt es eine professionelle Versionsverwaltung, die auch auf mehrere Benutzer ausgelegt ist, und die Herangehensweise des Form-Designers hat durchaus seine Vorteile. Über allem legt sich aber natürlich der Schleier der zähen Handhabung die an manchen Punkten einfach keinen Spass aufkommen lässt.
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